Wie setzen Sie Synergien frei?

Irgendwie lief es auf dem Schweizer Markt für uns noch nicht so richtig. Oder zumindest sah ich Entwicklungspotenzial nach oben. Also machte ich mir Gedanken, wie wir dort vorgehen könnten, entwickelte Ideen. Und als ich dann ein Konzept entworfen hatte, das mir schlüssig und erfolgversprechend schien, dachte ich: „So, und jetzt rufe ich den für die Schweiz zuständigen Kollegen an und erkläre ihm mein Konzept und wie er es umsetzen soll.“

Aber dann dachte ich: Vielleicht sollte ich erst einmal mit dem Kollegen sprechen, wie er die Sache sieht. Und noch den einen oder anderen hinzunehmen und fragen, was er von meinem Konzept hält oder welche Ideen er zu dem Thema hat. Oder frisst das nur unnötig Zeit? Ich bin doch eigentlich überzeugt von meinen Ideen. Halte ich damit unnötig andere Kollegen von ihrer Arbeit ab?

Wie aus unterschiedlichen Standpunkten Win-win-Situationen werden

Meine langjährige Erfahrung aus Gesprächen mit Kollegen oder auch Kunden hat mich eines gelehrt: Sie sollten die abweichende Meinung eines Gegenübers nie als Widerstand verstehen! Auch wenn sie zuerst einmal als solche daherzukommen scheint. Aber wenn Sie mit dieser Einstellung in ein Gespräch gehen, verpassen Sie etwas ganz Entscheidendes: die Chance auf eine alternative Sichtweise! Wenn ich mit einem Standpunkt A in die Diskussion mit jemandem trete, der einen Standpunkt B vertritt, dann schaue ich zunächst: Was hat denn Standpunkt B für Vorteile? Welches Potenzial liegt in ihm?

Und meine Erfahrung ist: Wenn Sie so in ein Gespräch gehen, wenn Sie erst einmal zuhören, statt immer nur auf Ihrer eigenen Sendetaste zu bleiben, wenn Sie Argumente des anderen auf sich wirken lassen und darüber nachdenken, statt nur in Gedanken schon Ihre eigene Entgegnung zu formulieren, dann ergibt sich am Ende fast immer etwas ganz Besonderes: Möglichkeit C!

Synergien schaffen als Unternehmenskultur

Das Besondere an Möglichkeit C ist, dass sie in ganz vielen Fällen mehr ist als ein Kompromiss, auch mehr als die Summe von A und B. Denn C birgt die Chance auf Win-win-Situationen, auf das Freisetzen von Synergien. Dazu gehört natürlich auch eine gewisse Ehrlichkeit und Transparenz. Bis zu einem gewissen Grad müssen Sie mit offenen Karten spielen. Auf diese Weise können Sie selbst bei Preisverhandlungen mit Kunden oder Lieferanten zu Ergebnissen kommen, von denen beide profitieren. Bei allsafe gehört es zur Unternehmenskultur, eher mehr als zu wenig andere Standpunkte einzuholen, eher mehr als weniger Kollegen in Entscheidungen einzubinden. Unsere Ideen und Sichtweisen proaktiv zur Diskussion zu stellen, sie nicht zu verteidigen, sondern sie bewusst „auseinandernehmen“ zu lassen, zuzuhören und sich mit Gegenargumenten auseinanderzusetzen. Und wir sind damit sehr erfolgreich.

… und am Ende fand sich eine noch bessere Idee

Und deshalb habe ich auch beschlossen, für mein Konzept für den Schweizer Markt noch die Meinungen anderer einzuholen. Und tatsächlich entstand eine klassische Win-win-Situation: Der für die Schweiz zuständige Kollege fühlte sich besser in den Prozess der Entscheidungsfindung eingebunden, war motivierter, das neue Vorgehen umzusetzen – und mein Konzept wurde durch entscheidende Ideen seinerseits und aus dem eingebundenen Team deutlich verbessert.

Jens Laufer

 

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