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Weil wir wachsen wollen bei gleichzeitig geringerem Ressourcenverbrauch

Andre S. Windsor erzählt in seinem Buch von 2009 „Green Recovery“ über Walmart als einen echten Vorreiter. Die Supermarktkette aus den USA begann nämlich als einer der ersten damit, ihre Produkte sichtbar mit dem CO2-Fußabdruck zu labeln. Auf der Packung Nackensteaks war nun für alle Kunden sichtbar, wie viel CO2 durch die Ware ausgestoßen wurde. 

Als ich das las, war mein Ehrgeiz sofort geweckt: Das will ich für unsere Produkte auch! Schließlich begleitet mich das Thema Umweltschutz schon mein ganzes Leben. Und nebenbei könnten wir uns vielleicht so von Mitbewerbern abheben. 

Wie schwierig das allerdings für einen Industriebetrieb ist, das sollte ich noch herausfinden …

Wann ist ein Fußabdruck wirklich aussagekräftig?

Wie viel Strom verbrauchen Sie im Monat? Wie viel Kraftstoff schluckt Ihr Auto? Wie viel Öl verheizen Sie? Für einen Privathaushalt sind diese Fragen noch relativ einfach zu beantworten – bei einem produzierenden Unternehmen sieht es da schon ganz anders aus …

Um ein Vielfaches komplizierter wurde es noch, als ich mich dann 2011 ausführlich mit einer CO2-Bilanz und Dingen wie Scope 1, 2 und 3 befasste. Denn um wirklich ein Aussage treffen zu können, wie viele Emissionen wir als Unternehmen direkt und indirekt verbrauchen, muss ich zum Beispiel Daten von unseren Zulieferern bekommen. Und wissen, wie die Kunden unsere Produkte entsorgen, wenn sie kaputt sind. Das ist extrem komplex! Um nicht zu sagen: unmöglich – zumindest noch zu dem Zeitpunkt.

Immer mehr Ressourcen

Und selbst wenn es uns gelungen wäre, Zahlen zu ermitteln, wären diese nicht vergleichbar. Weil schlicht kein Mitbewerber einen solchen Fußabdruck errechnet. 

Der Weg, unsere Produkte mit einem Fußabdruck zu versehen, war also der falsche. Aber darauf, wie viele Ressourcen wir als Unternehmen verbrauchen, haben wir direkten Einfluss. Hier war eine Stellschraube, um wirklich etwas Richtung Umweltschutz zu erreichen. Nur steckten wir in einer Falle: Wir sind ein marktwirtschaftliches Unternehmen, wir wollen wachsen! Und wachsen bedeutet, immer mehr vom Gleichen produzieren, immer mehr Ressourcen verbrauchen. 

Und das widerstrebte mir zutiefst: Der Ausblick, dass der steigende Erfolg von allsafe auch bedeutet, immer mehr Rohstoffe zu verbrauchen, passt einfach nicht zu meiner Vision. Ich möchte die Welt besser machen und nicht zu ihrer Zerstörung beitragen. Also musste ich mir was überlegen …

Abgekoppelt

Ich habe sehr lange gerätselt, wie ich diesen Widerspruch auflöse – das können Sie mir glauben! Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie kann ich ein Angebot entwickeln, in dem Wertschöpfung und Wachstum bei allsafe als Industriebetrieb vom Ressourcenverbrauch abgekoppelt sind?

Dass es eine gute Lösung geben muss, daran zweifelte ich übrigens nie. Ja, ich gebe zu: Ich bin ein unerschütterlicher Optimist. Nur die zündende Idee fehlte. Also las ich viel zu dem Thema, tauschte mich aus, dachte intensiv nach. Im Frühling 2015 begann das Konzept „benutzen statt besitzen“ in meinem Kopf zu reifen. 

Wenn wir es schaffen, die Lebensdauer von Produkten zu erhöhen, sinkt der Ressourcenverbrauch deutlich, aber dann gefährden wir unser Wachstum. Längere Lebenszeit muss jetzt unsere Geschäftsmodell werden als Dienstleistung für unsere Kunden.Weniger Ressourcen – trotzdem Wachstum. Diese Gedanken waren die Grundüberlegungen, um unseren Fokus neu auszurichten: weg vom produzierenden Unternehmen hin zum Dienstleister. 

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