Die Messe und der Müll – Ressourcen schonen beim Messebau

Alle zwei Jahre bei allsafe. Sieben Tage IAA Transportation in Hannover. Wochenlange Vorbereitungen, jede Menge Eindrücke, viele spannende Gespräche. Und richtig spannend werden die Wochen nach der Messe, wenn die Kontakte nachbereitet und die Gespräche vertieft werden.
Aber jetzt sind alle in Aufbruchstimmung, genauer gesagt: Abbruchstimmung. Ich laufe über die Messe und schaue, wie das bei den anderen Ausstellern läuft. Überall sind die Messebauer am Werk, um das, was sie vor der Messe über zum Teil zehn Tage aufgebaut haben, wieder abzubauen. Manches davon wird nächstes Jahr wieder genauso hier stehen, wird wiederverwendet werden. So ein Messestand ist ja nicht ganz billig. Zumal die Materialkosten auch immer weiter steigen. Aber ich bin immer wieder erschüttert, was dann doch alles Einweg ist, was alles weggeworfen wird.

Wertvolle Ressourcen: Nach sechs Tagen nur noch Müll

Riesige Wände werden abgehängt, zu Kleinholz verarbeitet und im Container entsorgt. Selbst wenn das Material zum Heizen verwendet wird: Das ist Perlen vor die Säue! Hunderte Quadratmeter Teppichboden: ab in den Müll. Meterweise Beschriftungsfolien: von den Wänden gerissen und entsorgt. Wegwerfware.

Ich verstehe, dass wir Aussteller nicht alles wiederverwenden können: Wer will schon seine tollen Produkte auf einem Stand präsentieren, dem die Besucher auf den ersten Blick ansehen können, dass er schon einige Auftritte hinter sich hat?

Trotzdem: Wenn Sie sich einmal bewusst machen, wie viele Ressourcen auf Messen immer wieder aufs Neue verbraucht werden, um sie nach ein paar Tagen Nutzung zu entsorgen, dann ist das schon der Wahnsinn.

Unser Stand hat ein Leben nach der Messe

Ich gebe zu: Früher haben wir große Teile unserer Stände auch nur einmal verwendet. Aber seit ein paar Jahren verwenden wir bei allsafe eine wieder-verwendbare Struktur. Und der Stand, den wir im letzten Jahr aufgebaut haben, wird noch ein langes Leben nach der Messe haben – als Terrassenbau im Garten einer Kollegin. Für einen Teil des Teppichs haben wir auch schon einen Abnehmer. Eine Ersparnis ist das nicht unbedingt. Wir mussten zum Beispiel den Stand ja von Hannover nach Süddeutschland zurück transportieren. Aber zu wissen, dass das teure Material nicht im Müllcontainer landet, sondern noch über viele Jahre einen anderen, schönen Zweck erfüllt, das finde ich wichtig. Und es passt besser zu allsafe und unserem Engagement für Kreislaufwirtschaft.

Nachhaltigkeit geht auch am Messestand

Eine Messe, bei der kein Müll entsteht, wird es nicht geben. Aber Sie önnen darüber nachdenken, wie Sie weniger davon produzieren. Wir verklei-den unseren Stand zum Beispiel mit bedruckten Stoffbahnen statt mit Holz- oder Spanplatten. Wir haben als Give-aways Getränke in Pfandflaschen und Blumenzwiebeln, die in Papier verpackt sind. Wer braucht Gummibärchen in der Plastiktüte oder den x-ten Billig-Kugelschreiber made in Fernost?

Sie können Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung am Stand leben, statt sie nur als Marketingargument auf großen Folien zu propagieren, die anschließend im Müll landen. Und das fängt bei der Fahrgemeinschaft zur Messe an, statt sich durch Ausgleichszahlungen „CO2-neutral“ zu machen.
Sie können …

Welche Ideen haben Sie zu mehr Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft am Messestand?
Schreiben Sie mir: matthias.koenig@allsafe-group.com 

Nachdenklich werde ich, wenn sich große Automobilhersteller mit einem CO2-neutralen Messeauftritt rühmen: Mag sein, dass über modernen Ablasshandel die CO2-Äquivalente irgendwo kompensiert werden. Aber ist es der richtige Weg, irrsinnige Mengen an Ressourcen für das eigene, im Kern uralte Geschäftsmodell zu verbrauchen, um sich dann als CO2-neutraler Aussteller zu präsentieren?

Matthias König

 

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