Karriere in Teilzeit? So funktioniert’s

Ob in der Logistik und dem Transportwesen, dem Handwerk, den Schulen oder Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen – an jeder Ecke fehlt qualifiziertes Personal. Dieser Mangel wird inzwischen zur Krise.
Ein Baustein, um dieses Problem anzugehen, ist, hochqualifizierte Mütter wieder in ihren Job zu bringen und zwar auch dann, wenn die Kinder noch klein sind und nicht erst, wenn sie aus dem Haus sind. Und damit meine ich nicht, sie ein paar Stunden in der Woche Akten sortieren lassen. Das wäre Verschwendung der erworbenen Qualifikationen auf allen Ebenen! Es geht mir darum, Mütter in der Karrierelaufbahn zu halten. Ihnen auch nach der Elternzeit verantwortungsvolle Aufgaben und Führungspositionen zu übertragen. Aber wie gelingt das? Ich möchte in diesem Beitrag sowohl an Mütter als auch an die Verantwortlichen in Unternehmen appellieren, da das die beiden Gruppen – neben dem Gesetzgeber – sind, die an der aktuellen Situation etwas ändern können.
Beginnen möchte ich bei den Müttern. Ich bin davon überzeugt: Der Anteil weiblicher Führungskräften muss wachsen. Dazu gehören auch Mütter, die oftmals nach dem Kind „kürzer treten“. Ich rede hier bewusst von Müttern, denn es ist doch immer noch zu 90 % ein Problem von Frauen, Männer arbeiten oftmals weiter. Daher ist dies auch ein Aufruf an die Mütter selbst, sich Kinder und Beruf zuzutrauen.

Führung in Teilzeit

Auch ich arbeite in Teilzeit mit Führungsverantwortung. Ich gebe zu, selbst oft hin- und hergerissen zu sein, zwischen Arbeit und Kindern. Aber beides ist mir in meinem Leben wichtig und erfüllt mich.
Der Spagat zwischen Kind und Karriere ist ein Drahtseilakt. Ich möchte Ihnen nichts vormachen: Es gibt Tage, an denen zweifle ich. Da frage ich mich, ob ich meinen Kindern gerecht werde. Ob sie nicht vielleicht doch zu kurz kommen. Aber ich weiß: Kinder sind glücklich, wenn ihre Eltern glücklich sind. Jeder Mensch ist anders, aber für mich gehört ein spannender Job eben zu meiner Vorstellung eines erfüllten Lebens.
Und das gehört auch zur Wahrheit dazu: Ein Teilzeitjob ist nichts für Menschen, die gerne in den Tag hinein leben. Ich bekomme Familie und Job nur geschaukelt, weil ich sehr diszipliniert und strukturiert bin. Ich bereite abends schon das Frühstück vor, stehe früh auf, trödel beim Arbeiten nicht herum. Mein Kalender ist immer gepflegt, ich gehe proaktiv auf meine Kollegen zu, um mein Pensum in der Zeit zu schaffen. Und ja, auch manchmal darüber hinaus. Es ist eben ein Nehmen und ein Geben.
Ich weiß: So diszipliniert arbeiten viele hochqualifizierte Frauen. Es wäre doch ein Jammer, wenn Unternehmen sich solche engagierten Arbeitskräfte entgehen ließen …

Flexible Arbeitszeiten

Was mich zu meinem Appell an die Verantwortlichen in Unternehmen führt:
Ich verstehe, dass es für den Arbeitgeber einfacher ist, wenn alle Mitarbeiter Vollzeit angestellt sind. Dann gibt es stringente Arbeitszeiten, die sich nicht ändern und jeden Tag gleich sind.
Aber das geht mit Kindern häufig nicht. Damit sie beides können – also Kinder erziehen und arbeiten – brauchen Eltern ein paar grundsätzliche Voraussetzungen: Flexible Arbeitszeit, da wo es die Tätigkeit erlaubt, zum Beispiel. Na klar, nicht jeder kann im Homeoffice arbeiten, aber jedes Unternehmen kann sich fragen, wo es für Mütter flexibler werden kann. Idealerweise fällt hierunter natürlich auch das Thema der Kinderbetreuung und Lösungen, wenn ein Kind krank ist. Andere Länder machen vor, wo Deutschland noch Luft nach oben hat.

Fachkräften entgegenkommen

Ich bin froh, in allsafe einen Arbeitgeber zu haben, bei dem Offenheit groß geschrieben wird. Auch bei uns wird Präsenzarbeitszeit vorgezogen und das kann ich absolut nachvollziehen. Gleichzeitig ermöglicht das Home Office Dank der digitalen Möglichkeiten die Chance, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Ich bin dankbar, dass ich so arbeiten kann, wie es zu unserer Familie passt – und gleichzeitig meinen anspruchsvollen Aufgaben im Business Development Sustainablity gerecht werden kann. Ich kann meine Erfahrungen in meinen Job einfließen lassen, gleichzeitig wachse ich durch meine spannende Tätigkeit, lerne dazu, entwickle mich weiter und arbeite gern.
Ich wünsche mir, dass noch viel mehr Mütter die Erfahrung machen, wie bereichernd es ist, eine verantwortungsvolle Aufgabe im Job und in der Familie zu übernehmen. Dass noch mehr Unternehmen erkennen, welches große Potenzial darin liegt, Müttern eine Führungsposition zu übertragen.

Heike Hundertmark

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