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Warum Kreislaufwirtschaft unsere einzige Chance auf Wachstum ist

In der Natur ist alles auf Wachstum abgestellt. Aber nicht ins Unendliche. Irgendwann fällt ein Baum um, zerfällt und ist dann wieder Nahrung für Neues. Alles wird wiederverwendet.
Aber unkontrolliertes, unendliches Wachstum bei endlichen Ressourcen: Das ist nicht Wachstum, sondern Wuchern. Es nimmt den Tod unseres Ökosystems in Kauf wie Krebs den Tod eines Organismus’. Ungezügeltes Wuchern frisst uns auf.

Vorwärtsstreben, mehr erreichen, ein besseres Leben führen: Ja, diesen Wunsch, dieses Bedürfnis habe ich. Wie wohl alle Menschen mit mir. Er ist sozusagen ein Gesetz der menschlichen Natur. Und er hat die Marktwirtschaft zum Erfolgsmodell gemacht, weil sich in ihr unser Vorwärtsstreben, unser Wunsch nach Wachstum erfüllen lässt.
Verstehen Sie mich also richtig: Ich schreibe hier als Unternehmer, nicht als Kapitalismuskritiker.

Wie gehen wir mit Werten um?

Ich bin sicher, dass Wachstum gesund ist für Individuen, für Unternehmen, für die Wirtschaft und die Gesellschaft – aber ich bin genauso sicher, dass Wuchern ungesund ist. Und ich befürchte, dass wir in vielen Bereichen der Wirtschaft schon längst vom Wachstum zum Wuchern übergegangen sind.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Als sich Anfang 2020 die Lieferketten der Kleiderhersteller coronabedingt verlangsamten, wurden mehrere Zehntausend Tonnen fertig produzierter Kleidung weggeworfen, ohne je zum Verkauf angeboten zu werden. Warum?
Die Begründung der Akteure klang so: Die Textilien wären nicht rechtzeitig zum Kollektionswechsel in die Läden gekommen.
Als ich das las, war ich wirklich geschockt.

Wozu hatte man diese Kleider hergestellt? Offensichtlich nicht für langen Gebrauch, nicht damit sie uns viele Jahre vor Wind und Wetter schützen, sondern zum schnellen Verbrauch, zum Konsumieren. Fast Fashion nennt sich das. Ich nenne es Wuchern, denn auf diese Weise wächst die Produktion ungezügelt und ohne Rücksicht auf die Ressourcen.
Und so geht es nicht nur mit Kleidung, sondern mit vielen Dingen, die eigentlich für langen Gebrauch gedacht sein sollten. Sie werden kurz konsumiert und bald weggeworfen, lange bevor sie ihren eigentlichen Lebenszyklus beendet haben.
Und das wirft für mich die alles entscheidende Frage auf:

Was brauchen wir wirklich?

Was ich persönlich mir vom Leben wünsche? Dass ich in einer Gemeinschaft leben kann, in der ich mich aufgehoben fühle. Sei es in der Familie, an meinem Arbeitsplatz, in der Heimatgemeinde, im Staat. Dass ich nicht ständig in meiner Existenz bedroht bin, sondern Sicherheit habe und alles, was ich zum Leben brauche. Und dass ich mich weiterentwickeln kann.

Tatsächlich aber beziehen die Menschen Wachstum und ein besseres Leben seit 30 bis 40 Jahren einseitig aufs Monetäre. Kürzlich erst ging durch die Presse, dass die US-amerikanischen Banken wieder Rekordgewinne verzeichnen. Sie haben „mehr Geld gemacht“. Aber haben sie irgendetwas geschaffen? Etwas für die Gesellschaft erreicht? Die Menschheit vorwärtsgebracht?

Psychologie der Manipulation

Wann die Idee in die Welt kam, immer mehr besitzen zu wollen, lässt sich relativ genau datieren: Anfang des 20. Jahrhunderts erforschten Wissenschaftler wie Edward Bernays die Psychologie des Marketings. Wie kann ich große Massen in ihrem Denken und in ihren Wünschen beeinflussen und manipulieren? Genutzt wurden ihre Erkenntnisse zuerst in der Politik in Form von Propaganda, nach dem 2. Weltkrieg dann in der Werbung. Seither ist Konsum zum Selbstzweck geworden – und die Menschen wurden zum Spielball dieses Zwecks.

Doch dieser Konsum-Hype frisst unsere endlichen globalen Ressourcen an Rohstoffen und Energie auf. Wir erleben das ja gerade live. Aber was ist die Alternative?

Kreislaufwirtschaft

Die Natur gibt es uns vor: Auch sie ist, wie gesagt, auf Wachstum abgestellt. Aber sie wächst in einem komplexen, sich immer wieder erneuernden System von Kreisläufen, in denen sie ihre Ressourcen ständig wiederverwendet.
Ich bin überzeugt, dass wir das auch im produzierenden Gewerbe können: Dinge wiederverwenden. Werte erhalten. Ressourcen im Kreislauf halten. Mein Unternehmen allsafe beschäftigt sich mit so profanen Dingen wie Ladungssicherung in der Logistik. Aber selbst da ist es möglich, das Prinzip der Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen. Davon bin ich hundertprozentig überzeugt. Darum habe ich diese Idee zusammen mit meinen Mitarbeitern auf den Weg gebracht: Wir wollen sowohl gewinnbringend, also gesund wirtschaften, als auch zusammen mit unseren Kunden verantwortungsvoll mit der Natur umgehen.
Wie, das erkläre ich in einem Video, das Sie sich hier ansehen können.

Denn wir wollen wachsen, nicht wuchern.

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