Neu ist besser? Nein, besser ist: Neu denken – Kreislaufwirtschaft

Die Ressourcen unserer Erde sind endlich. Und je mehr Produkte für mehr Menschen hergestellt werden, um so schneller ist das Ende der Fahnenstange erreicht: Deswegen können Sie heute schon nicht mehr nur von einer Verknappung der Ressourcen sprechen, denn was Sie und ich erleben, ist eine Erschöpfung der Ressourcen. Und wenn wir darauf nicht heute reagieren, der Erschöpfung entgegenwirken, dann werden wir morgen, werden unsere Kinder und Kindeskinder übermorgen, herbe Einbußen an Lebensqualität und Wohlstand in Kauf nehmen müssen.

Die Lösung für dieses Problem? Die sehe ich, bzw. sehen wir bei allsafe, in der Kreislaufwirtschaft. Deren Grundgedanke leuchtet, finde ich, auch unmittelbar ein: Ressourcen schonen, indem der Lebenszyklus der Produkte verlängert wird. Und ich wundere mich, dass es vielen Menschen und auch Unternehmen schwerfällt, diese sinnvolle Idee mit Leben zu füllen. Wobei – wenn ich ehrlich bin: Ich habe da auch so meine schwachen Momente …

Kreislaufwirtschaft und Eitelkeit

Ich hatte eine Freundin aus Berlin zu Besuch und wir saßen dann bei mir draußen auf der Terrasse auf unseren altbackenen Gartenmöbeln. Zusammenklappbare Holzmöbel, die ich gebraucht auf eBay gekauft habe, mit so grün-weißen karierten Polstern. Also schön sind die nicht … – und ich merkte, dass ich mich ein wenig für sie genierte. Doch dann sagte meine Freundin: „Ist doch cool. In Berlin hat jeder solch alte Klamotten rumstehen.“

Und in diesem Moment wurde mir klar, dass ich nicht von Eitelkeit frei bin und ich meinen Selbstwert doch ein wenig darüber definiert habe, wie neu meine Möbel sind. Schließlich hatte ich schon länger mit mir gehadert, immer mal wieder im Bauhaus geschaut, was kosten denn Neue … – und ich glaube, dieser innere Konflikt, der spielt bei der Akzeptanz der Kreislaufwirtschaft eine große Rolle. Der Konflikt, der sich auf den Glaubenssatz bringen lässt: „Neu ist besser!“.

Kreislaufwirtschaft und Wertigkeit

Ich habe immer noch die alten Möbel. Weil: Sie tun es ja. Und ich wollte nicht aus der Eitelkeit heraus, aus dem Gedanken heraus, was sollen denn die anderen denken, gegen meine eigenen Werte handeln. Und ich denke, die Wertigkeit von Dingen, meines Lebens, bemisst sich nicht an der Neuheit. Weil neue Gartenmöbel mein Leben nicht bereichert hätten.

Ich hoffe, dass viel mehr Menschen, sich wirklich bewusst werden, was ihr Leben bereichert, welche Wertigkeit sie den Dingen geben, mit denen sie sich umgeben. Und somit auch ihre schwachen Momente von „schön sind die alten Möbel ja nicht!“ überwinden. Je mehr Menschen ihren Wert, ihren persönlichen Erfolg, nicht mehr an „Neu ist besser!“ hängen, an den Konsum, je mehr Menschen werden die Ideen der Kreislaufwirtschaft mit Leben füllen: Und eben auf Langlebigkeit der Dinge achten, auf die Reparierbarkeit. Auf einen möglichst langen Kreislauf von Ressourcen, die dann nicht mehr neu aus der Erde gerissen werden müssen.

Und mit meiner Hoffnung schließe ich besonders produzierende Unternehmen mit ein: Weil gerade produzierende Unternehmen mit ihrem ganzen Know how einen riesigen Hebel haben, um die Kreislaufwirtschaft voranzubringen: Mit diesem Know how können sie sich Lösungen überlegen, die ihre Produkte wertiger machen. Sie können zeigen, wie es allsafe vorlebt, dass “Wachstum neu denken” den Erfolg für die Zukunft sichern kann. Dass es möglich ist, die Wertschöpfung voranzutreiben und gleichzeitig die Ressourcen zu schonen.

Heike Hundertmark

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